Brandschutzhelfer - Seminare die wirklich etwas bringen

Gemäß ArbSchG § 10 Abs. 2 und ASR A2.2, Abschnitt 7.3, ist der Arbeitgeber verpflichtet, eine ausreichende Anzahl an Brandschutzhelfern auszubilden. Die erforderliche Anzahl wird dabei anhand der Gefährdungsbeurteilung bestimmt. In Bereichen mit normaler Brandgefährdung – etwa in Büros – kann eine Quote von 5 % der Belegschaft als ausreichend angesehen werden. Für eine individuelle Berechnung nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!

Laut ASR A2.2 gibt es verschiedene Arbeitsstätten, die erhöhte Brandgefährdung aufweisen. Dazu gehören unter anderem Speditionslager, Baumärkte, Kinos, Küchen, Alten- und Pflegeheime, KfZ-Werkstätten oder Unternehmen, die Maschinen und Geräte herstellen. Ob Ihr Betrieb auch einem Bereich mit erhöhter Brandgefährdung gehört, klären unsere Experten von RAU-Arbeitsschutz gerne mit Ihnen.

Für Baustellen gilt die Pflicht zur Ausbildung von Brandschutzhelfern nach ASR A2.2 Abschnitt 8 nur für stationäre Baustelleneinrichtungen wie Baubüros, Unterkünfte, Werkstätten.

Regelmäßige Schulungen sind essenziell, um im Notfall ruhig und sicher zu handeln handeln zu können. Nur durch kontinuierliche Weiterbildung bleiben Brandschutzhelfer mit den aktuellen Vorschriften und Techniken vertraut und können im Ernstfall schnell und effektiv reagieren. Empfohlen werden Auffrischungskurse für Brandschutzhelfer in Abständen von zwei bis fünf Jahren.

Als Brandschutzhelfer kann jeder Mitarbeiter eingesetzt werden, der eine entsprechende Ausbildung erfolgreich absolviert hat. Darüber hinaus dürfen gemäß DGUV Information 205-023, Abschnitt 1.2, auch aktive Feuerwehrleute mit abgeschlossener feuerwehrtechnischer Grundausbildung (Truppmann/Truppfrau) ohne zusätzliche Schulung als Brandschutzhelfer bestellt werden.

Das Seminar „Ausbildung zum Brandschutzhelfer“ besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Der Theorieteil dauert mindestens 90 Minuten, während für den praktischen Teil etwa 5 bis 10 Minuten pro Teilnehmer eingeplant werden sollten. Für eine Gruppe von ca. zehn Teilnehmern beträgt die Gesamtdauer des Kurses in der Regel 3,0 bis 3,5 Stunden.

Gemäß DGUV Information 205-023, Abschnitt 2, sind folgende Inhalte Bestandteil der Brandschutzhelferausbildung:

1. Grundzüge des Brandschutzes 

• Grundlagen der Verbrennung und der Vorgänge beim Löschen 
• häufige Brandursachen/Brandbeispiele, wie z. B. Tätigkeiten mit feuergefährlichen und brennbaren Stoffen 
• betriebsspezifische Brandgefahren/Zündquellen bezogen auch auf spezielle Produktionsabläufe

2. Betriebliche Brandschutzorganisation 

• Brandschutzordnung des Betriebes nach DIN 14096:2014-05 „Brandschutzordnung – Regeln für das Erstellen und das Aushängen“ 
• Alarmierungswege und -mittel 
• betriebsspezifische Brandschutzeinrichtungen 
• Sicherstellung des eigenen Fluchtweges 
• Sicherheitskennzeichnung nach ASR A1.3 „Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung“

3. Funktion und Wirkungsweise 

• von Feuerlöscheinrichtungen Brandklassen A, B, C, D und F 
• Wirkungsweise und Eignung von Löschmitteln 
• geeignete Feuerlöscheinrichtungen 
• Aufbau und Funktion der im Betrieb vorhandenen Feuerlöscheinrichtungen 
• Einsatzbereiche und Einsatzregeln von Feuerlöscheinrichtungen und Wandhydranten

4. Gefahren durch Brände 

• Gefährdungen durch Rauch und Atemgifte (z. B. durch Kohlenmonoxid) 
• thermische Gefährdungen (z. B. Wärmestrahlung) 
• mechanische Gefährdungen (z. B. durch herumfliegende Teile) 
• besondere betriebliche Risiken (z. B. Metallbrände, Fettbrände oder hohe Brandlasten)

5. Verhalten im Brandfall 

• Alarmierung 
• Bedienung der Feuerlöscheinrichtungen ohne Eigengefährdung 
• Sicherstellung der selbstständigen Flucht der Beschäftigten 
• ggf. besondere Aufgaben nach Brandschutzordnung Teil C (z. B. Ansprechpersonen für die Feuerwehr) 
• Löschen von brennenden Personen
• Handhabung und Funktion, Auslösemechanismen von Feuerlöscheinrichtungen
• Löschtaktik und eigene Grenzen der Brandbekämpfung (z. B. Situationseinschätzung, Vorgehensweise)
• realitätsnahe Übung mit Feuerlöscheinrichtungen, z. B. Simulationsgeräte und –anlagen mit entsprechenden Aufbausätzen
• Wirkungsweise und Leistungsfähigkeit der Feuerlöscheinrichtungen erfahren
• betriebsspezifische Besonderheiten (z. B. elektrische Anlagen, Metallbrände, Fettbrände)
• Einweisen (vertraut machen) in den betrieblichen Zuständigkeitsbereich